Zu der These von Stefan Homburg, die da auf dem Kanal verbtreitet wird:
Die Beurteilung von Wirkungen von Maßnahmen ist leider nicht so einfach, wie Herr Homburg sich das vorstellt. Leider handelt es sich bei Covid-19 definitiv um eine saisonale Erkrankung. Nimmt man
das hier als Tatsache an, wirkt sich die Erkrankung am schlimmsten in den Monaten Dezember und Januar aus - da werden die Menschen am schlimmsten krank und verbreiten am meisten Viren - stecken also auch andere vermehrt an. Nach einem Abfall bis zum März hin, kommt im April meist wieder ein leichter Anstieg, bis im Mai die Zahlen mit nur wenig Aufwand wieder schnell sinken und im Sommer auf dem niedrigsten Stand sind. Ab September kommt dann wieder die Anstiegsphase. Berücksichtigt man diese Saisonalität in der Art, fällt auf, dass im April der Anstieg fehlt und die Zahlen bereits dort wieder gesunken sind.
Den April Effekt haben wir im Jahr 2021 bei der Übernahme des Infektionsgeschehens durch B.1.1.7 (Alpha Variante) gesehen.
Im April stiegen die Zahlen da sehr stark an und durch die Maßnahmen war das kaum zu stoppen. Pünktlich
ab Mai sah das komplett anders aus.
Was auf jeden Fall stimmt: Man darf die Regierungsmaßnahmen auch nicht zu krass überbewerten. In manchen Jahreszeiten reichen die Regierungsmaßnahmen zu nicht viel mehr, als zur Verlangsamung des Anstiegs. Aber auch das kann sehr wichtig sein.
Zur Zeit sehen wir in Großbritannien einen weiteren Effekt dieser Saisonalität. Durch die sehr stark erhöhte Ansteckungsfähigkeit der Delta Variante gehen dort die Infektionszahlen sehr stark nach oben. Da die Eintragung der Delta Variante bereits im April erfolgte, hat Delta dort noch bessere Karten als in Deutschland. Da die Risikogruppen größtenteils durchgeimpft sind, steigen jetzt im Sommer die Todesraten nicht großartig an. Ab September wird das wohl alles eskalieren und es wir auch mehr Todesfälle unter den gesunden und jungen Menschen geben, die keine Impfung erhalten haben.