Ich muss das noch ein bisschen erläutern:
Im Prinzip machen die Impfstoffe ja nichts anderes, als das menschliche Immunsystem dazu anzuregen, gegen bestimmte Stoffe, die es bis dahin nicht kannte, aktiv zu werden. Das ist bei allen Impfstoffarten die Hülle des Virus. Wie das Immunsystem darauf reagiert, hängt dabei vom Immunsystem (auch vom Gesundheitszustand) des jeweiligen Menschen ab. Einer entwickelt viel Antikörper, ein anderer eben weniger. Einer hat über längere Zeit Antikörper, ein anderer nur sehr kurz.
Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass bei möglichst vielen Menschen ausreichend Antikörper gebildet werden, gibt es die zweiten Impfungen - die Boost-Impfungen.
Bei den Vektorimpfstoffen (scheinbar bei allen), gibt es dabei aber ein Problem:
Nach der ersten Impfung können nicht nur Antikörper gegen die Hülle gebildet werden, sondern auch gegen den Vektor. Das heißt, dass die zweite Impfung nicht voll oder gar nicht zu den den Zellen gelangt, wenn zu viele Antikörper gegen den Vektor vorhanden sind. Bei den mRNA-Impfstoffen passiert das nicht, da hier ja gar kein Virus als Träger virhanden ist.
Es scheint so zu sein, dass dieser Effekt bei dem Astrazeneca Impfstoff etwas geringer ist, als bei Vektorimpstoffen, die auf menschlichen Adenoviren basieren (zum Beispiel bet bei Sputnik V oder dem von Johnson & Johnson). Astrazeneca nutzt im Prinzip als Vektor einen Erkältungsvirus von Affen.
Bei Johnson & Johnson und Sputnik V gibt es deshalb auch nur eine Impfung. Das liegt (nach meinen Infos) nicht daran, dass die wirksamer sind, sondern daran, dass eine zweite Impfung gar nicht den Effekt hätte, den man braucht.
Betrachtet man das alles, liegt also die Wahrscheinlichkeit bei mRNA Impfstoffen, dass man nach den Impfungen später weniger ansteckend für andere ist, etwas höher als bei den Vektorimpfstoffen. Wie die genau wirken, hängt aber vom jeweiligen Menschen ab, der geimpft wird. Das heißt also nicht, dass man mit den Vektorimpfstoffen generell schlechter geschützt ist.
Ob man nach einer Impfung noch krank wird und wie schwer es einen erwischt, hängt also nicht von der Art des Impfstoffes ab, sondern erst mal vom eigenen Immunsystem.