• Herzlich Willkommen im COVID-19 Forum!

    Egal welche Meinung man zu den Themen rund um das Coronavirus hat, betrifft und beeinflusst das Virus unser aller Leben. Wir glauben, dass jede dieser Meinungen gehört werden sollte, sofern mit Fakten und Quellen unterlegt. Unser Forum ist zu 100% unabhängig. Melde Dich kostenlos an und teile uns Deine Meinung mit!

  • Daten zur Verfügung gestellt, von der Johns Hopkins Universität

Hallo aus Bernburg

Bernburger

New member
Beste Antworten
0
Schönen guten " Abend"
Ich heiße Andreas und komme aus Bernburg ( Sachsen Anhalt) und bin am 15 Dezember 21 an Corona erkrankt, am 21 Dezember bin ich ins Krankenhaus gekommen und am 25. bin ich daran gestorben. Und das ist kein Witz und null lustig. Ich wurde dann wiederbelebt und sofort ins Koma gelegt da mein Körper völlig verrückt spielte. Gleich im Anschluss wurde ich nach Magdeburg geflogen, das erste mal geflogen und dann im Koma, naja, in Magdeburg angekommen wurde ich sofort in so ein Intensivbett geschnallt, und dann ging der Zirkus los. In den 7 Wochen dauernden Schlaf sind meine Nieren ausgestiegen und bin somit noch an die Dialyse geschlossen worden da meine Blutwerte in den Keller gegangen sind. Ja, wie gesagt, 7 Wochen geschlafen und im Anschluss, quasi in der Aufwachphase wurde ich nach Leezen transportiert,das liegt bei Schwerin und dort habe ich dann noch zwei Wochen auf intensiv gelegen und dann bin ich auf normale Station verlegt worden. Als ich wach wurde habe ich wohl mehrere Tage geheult, wie ein kleines Schulkind aber Gott sei Dank, daran habe ich keine Erinnerung, wofür auch habe aber dafür zwei Wochen eine Psychologin an meiner Seite gehabt,diese war aus Schwerin und auch an sie habe ich keine Erinnerung. Alles weg. Als ich mich dann endlich beruhigt hatte, war ihre Arbeit getan und meine konnte beginnen. Durch das lange Koma hatte ich null Muskulatur und ich muss dazu sagen, ich war ein richtiger Kerl, 3x die Woche im Studio und auf Arbeit bin ich mit dem Mountainbike, jedenfalls habe ich dort erstmal Muskelaufbaustoffe bekommen und wurde trainiert. Aber die erste Zeit halt im Rollstuhl gesessen wenn ich mal vor die Tür wollte. Da wurde ich angezogen und dann auf so eine Matte gerollt die dann an so einem kleinen Kran gehängt wurde, ich bin 1,86m groß und hatte zu der Zeit noch 90 kg, also Kran. Im Rollstuhl wurde ich die ersten Male angeschnallt und dann durfte ich an die frische Luft und das war eine sehr schöne Sache, wunderbar. Jedenfalls, viel Training dann, mit laufen lernen in so einem Tisch mit Rollen und das hat einige Zeit gedauert, etwa 4 bis 5 Wochen, dann hab ich einen Rollator bekommen bis ich entlassen wurde am 15 Mai 22. Danach kam ich wieder zurück nach Magdeburg in die MedianKlinik für 3 Wochen was aber absoluter Humbug war. Und dann endlich wieder nach Hause,zwar 3x die Woche Physiotherapie und Ergotherapie aber zu Hause. So, und jetzt haben wir 23 und im Mai komme ich wieder ins Krankenhaus um die Schäden zu beheben die durch das Koma entstanden sind. Diese, entschuldigt bitte, Scheiße hat mich richtig aus meinem Leben gerissen und damit muss ich klar kommen. Von mir weiß ich nichts, am Anfang wurde mir jeden Tag erzählt wie ich heiße, wo ich herkomme usw., Da gibt es noch viele Sachen zu erzählen, aber ich denke,als Vorstellung reicht das erstmal. In diesem Sinne, eine gute Nacht und bis bald, Andreas der schlaflose.
 

DerPfleger

Member
Beste Antworten
0
Heftige Geschichte. Ein riesen Wunder, dass du das überhaupt überlebt hast. Hört sich ein bisschen nach einer Sepsis an - ich kann mir da nur schwer vorstellen, dass du vorher geimpft warst (mich würde interessieren, ob dem so ist). Meistens ist da wohl Leebensende angesagt - selbst bei einer "normalen" Erkrankung ist das öfters so.
Warum du das überlebt hast, würde mich sehr interessieren. War da eventuell noch ein anderer Keim mit im Spiel (den die besser behandeln Konten)? Was haben die im Krankenhaus getan, damit du heute hier in Foren solche Einträge machen kannst? (Das es die Leber nicht auf irgendeine Art mit erwischt hat, kann ich mir bei einer so schweren COVID Infektion auch kaum vorstellen.) Hammerhart!
Bist du noch dialysepflichtig? Du schreibst, die Nieren hätten ihre Arbeit aufgegeben...
 

Bernburger

New member
Beste Antworten
0
Ich habe eine Menge Glück gehabt, und das macht es nicht einfacher, wie du schon schreibst, ich habe jeden Mist mitgenommen, habe überall "hier" gerufen, und wie gesagt, selbst die Pfleger und Ärzte haben gesagt, da liegt ein Ochse. Soweit alles schön, jetzt noch paar Kleinigkeiten und dann geht's ganz entspannt wieder weiter, meinen Job habe ich so gern gemacht aber in dieser Art und Weise kann ich ihn wahrscheinlich nicht mehr ausführen, werde im Büro bisschen was machen und ansonsten fahre ich Angeln und kümmere mich um zu Hause, und das schöne daran, ich habe kein Problem damit und wie gesagt, bin ja nicht völlig raus.
Meine Nieren und Lunge funktionieren wieder 1a, werde zwar keine riesen radrunden machen können, aber ich brauche keine Unterstützung für Atmung, was ich in den Kliniken gesehen habe, da ist es mir vergangen. Das größte Problem ist wirklich,es zu akzeptieren,das ist sehr schwierig. Was auch ein Problemchen ist, darüber spricht eigentlich niemand, ich hatte ja ein Viertel Jahr einen Katheter und bis die Blase und was alles dazugehört funktioniert, vergeht einige Zeit.
 
Oben